Montag, 30. Mai 2011

Wissenstransfer ist kein Wohltaetigkeitsbasar

Fefe mokiert sich in seinem Blog über den Einfluss der Wirtschaft auf die Hochschulforschung und hat nicht ganz Unrecht. Doch so einfach sind die Vorfälle nicht zu beurteilen, wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Auslöser war ein Bericht in der Taz über eine extern finanzierte Institutsgründung an Berliner Universitäten. Etwas später zog SPON dann nach mit einem aufgewärmten Bericht.

Hallo, auch schon aus dem Dornröschenschlaf erwacht, liebe Journalisten? Was hat denn so plötzlich euer Interesse an diesem Thema geweckt? - Das Zauberwort "geleakter Vertrag"?
Die bisherigen Schlagworte "Ökonomisierung der Forschung" und "unternehmerische Hochschule" ließen höchstens punktuell in einigen Hochschulen Alarmglocken schrillen. Es gab da auch noch nicht "geleakte" Verträge, das Interesse war vermutlich zu gering.
Wissenstransfer und auch Wissensausverkauf von der Hochschule oder öffentlich finanzierter Forschung in die Wirtschaft ist ja nun keine plötzliche Neuigkeit oder ein gerade erst entdecktes Geheimnis, sondern eine seit 1980 von der Politik verfolgte Praxis, ausgelöst durch den "US Bayh-Dole-Act" (BDA). 

Eine Pro-BDA-Analyse hat Thomas J. Siepmann hier veröffentlicht. 
Lesenswert sind auch die Gedanken zur "Unternehmerischen Universität" von Peter Weingart.

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